Kritiken
Stimmen und Berichte
Lesen Sie hier einen Auszug an Kritiken und Berichten
ABB 2016 Bühl Schüttekeller Eva Klingler & Volker Schäfer
Der Abend war durchaus keine reine Autorenlesung. Die Musik von Volker Schäfer war weit mehr als nur ein die Lesung umrahmendes Geplänkel. Im Schüttekeller gehen die international besten Gitarristen ein und aus und vor denen braucht sich Schäfer nicht verstecken…
ABB 2020 Bühl Schüttekeller
Claus Boesser-Ferrari und Volker Schäfer
„Seine artistischen Tonartenwechsel sind schlichtweg phänomenal.“
Der Schüttekeller ist bekannt für seine Präsenz von Gitarristen Eliten, aber das gemeinsame Konzert von Schäfer und Boesser-Ferrari setzt dem Ganzen noch mal eine Krone auf.
„Wenn dann die beiden Gitarristen sich zu gemeinsamen Taten vereinigen, ist nichts weniger als pure Freude angesagt. Und der langanhaltende Beifall gibt Rüdiger Schmitt vom Schüttekeller recht, wenn er sagt, er lade immer die Besten ein. Da hat er uns aus dem Herzen gesprochen.
Udo Barth ABB 2022
Gitarre Pur Kultur Live-Ettlingen
Peter Finger, Ahmed Salamouny, Claus Boesser-Ferrari und Volker Schäfer
… „Schließlich noch Volker Schäfer, der den Fingerstyl perfektioniert hat. Sein großes Plus sind die wunderschönen Melodielinien, die er zu virtuosen Harmoniefolgen ausarbeitet.“ …
Henner Klusch BNN
CD-Besprechung „Auszeit“
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.12.2018
Was uns Weihnachten bedeutet
Das Wort „Auszeit“ steht auf der CD des Gitarristen Volker Schäfer. Es ist das gleiche Wort, das man momentan in Rewe-Märkten auf weißen Büchsen mit Goldsternchen lesen kann. In den Büchsen ist Glühwein, Verheißung eines schnellen Glücks, falls man sich die Welt dringend schöntrinken will oder muss. Die CD von Volker Schäfer trägt den Untertitel „Weihnachtliche Impressionen“ (Accoustic Music Records/Rough Trade). Und die Unschärfe, für die der Impressionismus steht (oder für die der Glühwein sorgen mag), findet man auch in den mehr oder minder freien Fantasien zu den zwölf Weihnachtsliedern, die Schäfer hier spielt: Oft sind die Melodien nur noch angedeutet wie halb verwischte Erinnerungen an die Zeit des Selbersingens. Ihre Prosodie, ihre Versmaße sind zart zerzaust, kein Karaoke für Einsame, eher Einladung zum stummen Lauschen, auch zu zweit oder dritt.
Die Vielzahl an aktuellen CD-Veröffentlichungen zur Advents- und Weihnachtszeit verrät, was wir mit dem Fest verbinden. Das Wort „Auszeit“ steht für die Hoffnung auf Rast, auf Zuflucht für den überforderten Menschen. Schäfer experimentiert nicht mit allzu komplexen Harmonien in seinen Bearbeitungen, auch nicht mit verfremdenden Spieltechniken, tupft nur den Schnee, der leise rieseln soll, besonders behutsam in die Luft. Es ist Musik, in der Erschöpfung ausklingen kann, vielleicht am späten Abend nach der Bescherung, wenn die Anspannung abfällt und das Glück, es wieder einmal geschafft zu haben, den Erwartungsdruck endlich verdrängt.
Die vorweihnachtliche Sehnsucht nach dem Zur-Ruhe-Kommen hat wohl weniger mit der religiösen Verheißung eines Erlösers zu tun, als dass sie kulturell vererbt ist durch unsere Vorfahren, die nördlich der Alpen bei Schneetreiben und Dunkelheit, noch vor Erfindung des Kunstlichts, ohnehin nicht mehr gern ihre Zeit außer Haus verbrachten.
Klappe Auf
Beatles gezupft
Nicht nur, dass er die Menschen mit seinen vielfach sanften Saitenklängen in andere Sphären versetzt. Betörend verziert und umspielt Volker Schäfer mit seinem virtuosen Fingerpicking anheimelnde Melodien, ohne den Blick für den Gesamtzusammenhang und den zwingenden Fluss zu verlieren. Doch der Ettlinger Musiker bringt mit seiner Saitenkunst nicht nur sein Publikum zum Träumen, er ist auch selbst ein Träumer. Allerdings einer, der die Gelegenheit beim Schopfe packt und Träume wahr werden lässt. So reiste er im Corona-Jahr 2020 nach London, um in den Abbey Road Studios den von ihm hochverehrten Beatles sein persönliches, kleines Denkmal zu setzen. An zwei Tagen spielte er auf seiner klassischen Gitarre 17 Stücke, darunter ein Dutzend Beatles-Covers, ein. Doch bei aller Ehrfurcht vor den großen Vorbildern nähert sich Schäfer sehr eigenständig den bekannten Melodien, die immer erkennbar bleiben, jedoch durch umleitende Einführungen sowie ergänzende Elemente und Nebenlinien in neuem Licht und Kontext erscheinen. Und auch die vier Schäfer-Originale müssen sich hinter den Harrison- und Lennon/McCartney-Kompositionen keineswegs verstecken, was für die eigene Handschrift und den von Klassik, Folk und Pop geprägten persönlichen Stil Schäfers spricht. Dass Paul McCartney bei den Aufnahmen hereinschneite und Schäfers Interpretationen wohlwollend abnickte, das bleibt der Traum des Musikers, doch geschenkt! Der genius loci, der Geist des Ortes, an dem die Fab Four fast alle ihre großartigen Songs einspielten, wirkte hier offensichtlich allein schon beflügelnd.
-jf
Gelungene Mischung – Thommie Bayer und Volker Schäfer in Ettlingen
BNN, Heinz Klusch
Literaturkennern im Ländle ist der Name Thommie Bayer spätestens seit 1992 geläufig, als er mit dem Thaddäus-Troll-Preis ausgezeichnet wurde. Aber auch bei den Musikfans mit Langzeitgedächtnis sollte bei dem Namen etwas klingeln: In den 80er Jahren zählte der gebürtige Esslinger zu der Garde von Liedermachern, die mit deutschen Texten und rockigen Melodien auch kommerziell durchaus erfolgreich waren. Aber dann kamen persönliche und berufliche Krisen und seitdem konzentriert sich Bayer nur noch auf die Schriftstellerei.
So war es auch am Donnerstag nach Ettlingen gekommen, um seinen im Frühjahr erschienenen Roman „Fallers große Liebe“ vorzustellen, eine Art literarisches Roadmovie: Ein von Midlifecrisis und ökonomischen Problemen gebeutelter Antiquar geht dem durch Immobilien reich gewordenen Faller auf eine Reise, die ganz allmählich zu einem langgezogenen Diskurs über Bücher, die große Liebe, vor allem aber über die Macht des Geldes wird.
Auf dieses Buch sei er richtig stolz, erzählt Bayer in der Pause……die Musik lieferte der Gitarrist Volker Schäfer mit seinem Ensemble, das in der Besetzung Georg Torz, Steffen Liede, Wolfgang Franz und Argentina Modalca die Lesung mit südamerikanisch grundierter Popmusik umrahmte.
Sonntag bei Volker Schäfer
Zeitung: Der Sonntag, 2011
Von Mathias Kehle
Er ist der wohl beliebteste „Beisitzer“ der Region, der Ettlinger Gitarrist Volker Schäfer. Harald Hurst, Eva Klingler, Walter Helmut Fritz – die Liste der Namen ist in den letzten zwanzig Jahren lang geworden und reicht hin bis zu dem bekannten Schriftsteller Thommie Bayer. „Im Moment vertone ich Gedichte von Thommie“, sagt Schäfer, „die Texte werden zum Teil gesprochen, zum Teil gesungen.“ Dass er sich auf derart unterschiedliche Autoren einstellen kann, liegt daran, dass er selbst viel liest, wobei sein großer Favorit Paul Auster ist. „Ich schätze an ihm die Mischung aus guter Story und Gedankentiefe. Es ist ähnlich wie bei der Musik. Bei Auster kann ich etwas lernen und mitnehmen.“ Derzeit liest er die Biografie von Keith Richards, dessen „ungerader Lebensweg“ ihn fasziniert.
Musiker wollte Volker Schäfer schon werden, als er 14 war. Lebhaft erinnert er sich an das erste Konzert, das er mit 15 besuchte, und zwar Carlos Santana im Wildparkstadion. Geprägt haben ihn so unterschiedliche Gitarristen wie Baden-Powell, Egberto Gismonti oder John McLaughlin. „Das sind musikalische Persönlichkeiten, die authentisch sind.“ Angetan hat es ihm auch die Musik der Beatles, einige Songs der Fab Four hat er interpretiert. „Schön war eine E-Mail, die ich damals bekommen habe, dass in den Beatles-Aufnahmen doch sehr viel Volker Schäfer drinstecke“, freut sich der Musiker.
Nachdenken und komponieren kann Volker Schäfer übrigens am besten in Cafe`s. Dabei gilt: „Der Kopf arbeitet eigentlich immer.“ Neben seiner Arbeit als Musiker, sei es solo, sei es im Ensemble, ist Volker Schäfer ein leidenschaftlicher Gitarrenlehrer. Außerdem leitet er an den Heisenberg-Gymnasien in Ettlingen und Karlsruhe zwei Musik-AGs. „Es ist faszinierend, dass es an beiden Schulen insgesamt zwölf Bands gibt.“ Dass der Ettlinger Gitarrist dazu sein Scherflein beigetragen hat, steht außer Frage. So schwärmt er von einem jungen, hoch talentierten Sänger, mit dem zusammen er gerade eine Band aufbaut. „Das Schüler-Lehrer-Verhältnis ändert sich schnell“, so Schäfer, „jetzt sind wir Kollegen mit einem gemeinsamen Ziel.“
Volker Schäfer strahlt als Musiker und im Gespräch eine ruhige Gelassenheit aus, seine Schüler schätzen die Geduld des Meisters. „Bei mir gibt es keine Zeitvorgabe, ich sage nie: ‚Bis nächste Woche musst du das Stück beherrschen'“. Gut Ding will Weile haben, so seine Philosophie. Als Musiker, der die unterschiedlichsten Schriftsteller begleitet, muss er auch ein guter Beobachter sein: „Die meisten Autoren haben keine feste Reihenfolge bei ihren Texten. Ich muss also die Atmosphäre aufnehmen, das Publikum im Auge haben und spontan reagieren können.“ Wie die meisten Künstler hat Volker Schäfer keine „großen“ Hobbies. „Ich verbringe viel Zeit mit meiner Familie“, sagt er. Und gelegentlich schaut er sich die Spiele der Basketballer der BG Karlsruhe an. „Dummerweise verlieren sie immer, wenn ich dort bin.“
Thomas Heitlinger
/ Gnitz!
„Koi Gug,Koi Weck“ / Gnitz
BNN 12. November 2009
Mundart mit Thomas Heitlinger zu Musik von Volker Schäfer
„Die Weck ware in der Gug. Un jetzt sin die Weck weg. Guck, do war die Guck. Koi Guck, koi Weck“. Das war es dann wohl mit der prall gefüllten Brötchentüte am Frühstückstisch, so die weiter gehende Assoziationen zum kessen „Guck, Guck weg“ Sprüchlein von Thomas Heitlinger. Der läuft bei seinem jüngsten Auftritt im katholischen Gemeindezentrum in Blankenloch in bester badischer Mundart höchst unterhaltsam zur Hochform auf. Unterstützt wird er musikalisch von Volker Schäfer an der Gitarre.
„Blankenloch meets Ettlingen“ heißt es da auf unterhaltsame Art und Weise. Spielen sich die Beiden doch sehr gekonnt verbale Bälle zum Amüsement der Zuschauer zu. Da scheint ganz offensichtlich die 25-jährige Freundschaft reife Früchte zu tragen.
Thomas Heitlinger und Volker Schäfer ergänzen sich hervorragend, wobei jeder dem anderen Platz und Zeit für seine Darbietungen lässt. Das sind bei Volker Schäfer die virtuosen Klänge, mal eher verhalten und doch kraftvoll und dann wieder impulsiv und voller Dynamik wie das Stück eines brasilianischen Komponisten. Thomas Heitlinger überzeugt mit seinem badischen Charme. „Gnitz oder das kleine badische Mundartkabarett“, lautet sein Programm. Vom „Baden Marathon“ erzählt der mehrfach ausgezeichnete Mundartakrobat. „Sport ist Mord“ wissen die Zuschauer, und Thomas Heitlinger findet mit „Ritter Sport“ den passenden Kompromiss für alle. Vom „Gärtle“ weiß er zu berichten, und wenn es dort hart geht, dann werden Unkräuter und Schädlinge mit hartem Tobak bekämpft – da müssen unter Umständen der kläffende Hund von nebenan oder der böse Nachbar dran glauben.
Überspitzt und urkomisch sind manche Geschichten und Episoden aus Heitlingers Repertoire. Da macht es Spaß zuzuhören, wenn er von Eltern erzählt, die eigentlich immer am Ball sind: Handball, Fußball, Abschlussball – „früher haben wir uns doch auch um alles selbst gekümmert“. „Wieviel Uhr sìsch“? „Fünf Minuten vor dreiviertel Vier“, so und ähnlich sehen badische Zeitansagen aus. Jetzt wird geheiratet ist auch als „der geschlossene Vollzug“ bekannt. Wohl gelitten driften Meinungen und Gewohnheiten von Männlein und Weiblein mehr auseinander als selbigen lieb ist. Beispiel Mann: „Shoppen für Männer bedeutet in zehn Minuten zwei Fahrradmäntel zu kaufen“. Thomas Heitlinger schaut genau hin, wenn es um Gepflogenheiten seiner Mitmenschen geht. Gleichwohl verkneift er sich das bösartig Bissige, in dem mancher Bühnenakteur sein Heil sieht, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu bekommen. Heitlinger schafft es in Blankenloch schon in den ersten Minuten und dann bis zum Schlussapplaus, im Duo mit Volker Schäfer einen höchst vergnüglichen Nachmittag zu bereiten.
BNN Natalie Nees
/ Dunnerlattich
„Dunnerlattich“ mit gepfefferten Geschichten
Thomas Heitlinger und Volker Schäfer machen kabarettistische Lachlaune im Kerns-Max-Haus
Wenn Thomas Heitlinger mit vermeintlich harmlosem Blick in seinem Büchlein blättert und mit einem ersten schelmischen Blitzen in den Augen eine neue Geschichte ankündigt, geht es schon los mit dem Gekicher. Den was Eingeweihte längst wissen und Neulinge spätestens nach wenigen Sätzen kapieren: Dieser so ganz und gar nicht unbedarfte Blankenlocher Heimatdichter serviert keineswegs ein nettes ländliches Anekdoten- Menü, sondern tischt Gepfeffertes mit Biss auf……Natürlich hatte er wieder den Ettlinger Gitarristen Volker Schäfer an seiner Seite, mit dem er seit 21 Jahren durch die Lande zieht. Die kleinen gegenseitigen Seitenhiebe der beiden machen zusätzliche kabarettistische Laune in einer heiteren Atmosphäre. Nur wenn Schäfer in die Saiten greift, driften die Sinne bei seinen poetisch-eloquenten Läufen in andere Sphären. Doch auch er weiß bei solch sich wie improvisiert entwickelndem Flair zuweilen ironische Pointen zu setzten. Die spitzt Heitlinger meisterlich zu.
B.N.N. Alexander Werner
LesArt
BNN Ka 10.11.2009
„Paradiesseits bei den Käuzen“
Das literarisch-musikalische Trio Lesart – die Sprecher Ingrid Köhler und Wolfgang Seitz sowie Gitarrist Volker Schäfer – ließen sich bei ihrem Programm „Paradiesseits“ bei den Käuzen in der Waldstadt durch den E-Bassisten Dieter Schult unterstützen. Der fein- bis hintersinnigen, durchaus humorigen Textauswahl entsprach die melodiöse, einfallsreiche Musik des Musikduos, das auch mehrere Melodramen musikalisch untermalte.
Die Texte reflektieren Sinn und Unsinn des menschlichen Treibens auf unserem Planeten, “von Erdlingen die in senkrecht aufgestellten Truhen aus Stein mit Löchern“ aneinander vorbeileben. Kontrastiert wurden diese ernsten Gedanken von urkomischen Dialogen eines überdrüssigen Paares. Und wer könnte nicht noch einmal über die zickige Frau und ihrem defensiven Mann lachen, die sich über Alltägliches wie die Auswahl eines Kleides in scheinbar mutwilligem Missverstehen in die Haare geraten?
Eher hintergründig läuft der Humor in den Geschichten über die Erdlinge mit, die absurde Seiten unserer Lebensweise darstellen. Doch sanft und bedachtsam kommt die Gesellschaftskritik von Lesart daher, selbst wenn der Sog des Geldes, die Akkumulation des Kapitals, der „Kaputtalismus“ erklärt und das allgemeine Fehlen von Zeit und die Beschleunigung beklagt werden. Genauso subtil und nachdenklich, mit gelegentlich aufblitzendem Witz vollzieht die Musik die Stimmung und das Mit- und Gegeneinander nach. Nicht ganz so leise ist die Kritik an Kino und Fernsehen: “Aus Kineasten wurden Videoten“. Die Natur wird immer wieder als idealisierter Gegenpol angesprochen: “Ein Baum hat mehr Weisheit als ein Erdling“.
In ihrer Zugabe erinnerte Ingrid Köhler daran, dass nicht die vermeintliche Großartigkeit des Einzelnen wichtig ist, sondern die Temperatur der Erde, denn sieben Grad mehr oder weniger machen sie zu einem unwirtlichen Ort. bs
Volker Schäfer und Harald Hurst
Ein köstliches Gespann
Harald Hurst und Volker Schäfer in ihrem Element
„Kunst macht Schule“ heißt eine ambitionierte Veranstaltungsreihe im Heisenberg-Gymnasium, und die führte zwei Protagonisten der Kulturszene zusammen, über die man in Ettlingen wohl kaum noch viele Worte verlieren muss.
Volker Schäfer gilt als einer der vielseitigsten akustischen Gitarristen der Region, leitet in Ettlingen eine Musikschule und ist auch am Heisenberg mit einer Gitarrenklasse aktiv. Harald Hurst hält seit Jahrzehnten die literarische Fahne Badens dialektisch erfolgreich in die Höhe. Mundartabende mit ihm bedürfen keiner großen Ankündigung, sie sind ruckzuck ausverkauft.
Seit 15 Jahren wohnt Hurst in Ettlingen direkt am Marktplatz, was ihm tiefe Einblicke in das Sozialverhalten ermöglicht. Zum Beispiel am Sonntagmorgen um 9 Uhr: “Die Deutsche müsse in ihrer Freizeit immer was mache, jogge zum Beispiel. Ich hab noch nie en ausländische Mitbürger g`sehe, der in seiner Freizeit ohne oin triftige Grund rennt.“
Damit sind wir schon mitten im über zweistündigen Programm, das die Ankündigung Hursts, es solle möglich kurzweilig sein – „Kurzweilig ischs, wenn`s oim kürzer vorkommt, als es g`wese isch“ – über alle Maßen erfüllte. Das lag natürlich an der Qualität der Texte, aber auch am unnachahmlichen Vortrag. Beschwingt vom zurückliegenden Frühlingstag brachte Hurst Texte vom Ausbruch in die Natur. Etwa das Gedicht „es geht naus zu`s“ oder die sehr erheiternde Schilderung, wie die Pläne eines Ehepaares für den Sonntagnachmittag zu scheitern drohen: “Wenn mer jetzt net fortgehe, brauche mer nemme fort.“
Die köstlichen Alltagsbeobachtungen verband Volker Schäfer mit seinen einfühlsam interpretierten und technisch anspuchsvollen Stücken auf der Gitarre. Dabei reichte die Bandbreite von brasilianischer Popularmusik – darunter zwei Titel von Baden Powell – über eine jazzige Beatles-Adaption („Here comes the sun“) bis hin zu Lionel Ritchies „Hello“. Das schönste Kompliment bekam Schäfer vom Künstlerkollegen Hurst: “Wenn ich so schön ein Instrument spiele könnt, würd ich überhaupt nichts mehr sage wolle“. Da muss man dem Harald Hurst zustimmen, aber wenn er im Heisenberg nichts erzählt hätte, wäre das sehr schade gewesen.
B.N.N. Henner Klusch
Kunst macht Schule
Ein badischer Abend, der die Seele streichelt, mit Volker Schäfer und Harald Hurst
Es ist Freitagabend, der 06. März 2009. In der Mensa des Ettlinger Heisenberg-Gymnasiums liegt kurz vor 19:30 Uhr eine erwartungsvolle Spannung in der Luft. Die Zuschauerreihen sind dicht gefüllt, freie Plätze nicht mehr vorhanden. Ein voller Saal. Zahlreiche Schüler, Eltern und Ettlinger Bürger sowie Gäste aus nah und fern haben den Weg ins Heisenberg-Gymnasium gefunden.
Nunmehr schon zum zweiten Mal beleben der badische Mundartdichter Harald Hurst und der Ettlinger Gitarrenvirtuose Volker Schäfer die traditionelle Veranstaltungsreihe „Kunst macht Schule“ des Ettlinger Heisenberg-Gymnasiums mit einem Abend voller Gitarrenklänge, kurzweiligen Anekdoten, Gedichten und Geschichten aus unserer Region. Obwohl gleich zu Beginn des Abends beide Künstler beteuern, dass man sich vorher kein genaues Programm zurechtgelegt hat und deshalb heute einfach spontan entscheiden wird, was man dem Publikum zu Gehör bringt, wirken beide wie immer als ein eingespieltes, harmonisierendes Team.
Den Abend eröffnet Volker Schäfer mit einer Komposition aus den 60er Jahren, die er eigenen Variationen unterzieht und in seinem ihm eigenen „Sound“ auf seiner Gitarre intoniert. Sofort umgibt die Zuhörer eine Atmosphäre, die zum Träumen einlädt. Gekonnt dann spontan improvisiert, passend zur Musik, die Überleitungen von Harald Hurst zu seinen Texten. Über zwei Stunden lang gelingt es so beiden Künstlern, die Zuschauer einerseits in die Welt der Gitarrenmusik und andererseits der Literatur zu entführen.
Harald Hurst versteht es auf seine eigene besondere Art, seine Zuhörer mit badischen Anekdoten und Geschichten zu begeistern. Es sind die kleinen Beobachtungen im Alltag, die er in seinen Texten mal melancholisch, mal satirisch, aber immer mit einer gehörigen Portion Humor zum Ausdruck bringt. Die angesprochenen Alltagsthemen reichen von Erlebnissen in der S-Bahn während einer morgendlichen Fahrt von Ettlingen nach Karlsruhe über die Standpauke eines Familienvaters an seinen 15-jährigen Sohn zur sonntäglichen Mittagszeit bis hin zu Erlebnissen einer Urlaubsautofahrt quer durch Frankreich. Oft kommen die Zuschauer aus dem Lachen gar nicht mehr heraus und haben sich in den Protagonisten und Themen der vorgetragenen Texte wiedererkannt, entweder im analogen Figurenhandeln, in der Erinnerung an die eigene vergangene Jugend- und Lebenszeit oder einfach nur als „stiller“ Beobachter der Menschen im Badischen und auch Württembergisch-Schwäbischen. Darüber hinaus lässt Harald Hurst die Zuhörer immer wieder an zahlreichen Anekdoten aus seinem reichen Erfahrungs- und Erlebensschatz teilhaben und reflektiert passend zur Jahreszeit über den nahenden Frühling.
Zwischen den Texten gibt es dann reichlich Gelegenheit, seine strapazierten Lachmuskeln zu entspannen, denn Volker Schäfer bietet auf seiner Gitarre Variationen von Kompositionen der 60er und 70er Jahren sowie Eigenkompositionen, unter anderem auch von seiner aktuellen CD „Seelenhüter“, die nicht als Kontrast zu den vorgetragenen Texten, sondern als harmonische Ergänzung wirken. So verwundert es nicht, dass das Publikum die beiden Akteure nach gut zwei Stunden Programm nicht ohne eine Zugabe und vor allem reichlich Applaus in die Ettlinger Nacht entlassen hat.
Die Veranstaltungsreihe „Kunst macht Schule“ wird fortgesetzt.
Nähere Informationen erhalten Sie auch über die Heisenberg-Homepage.
Geschrieben von I. Liebe
Die Musik ist wunderschön, gerade die Eigenkompositionen. Ich denke die CD wird oft Begleitmusik bei meiner Arbeit sein.
Harald Hurst, Schriftsteller
Außergewöhnlich, folk-orientiert angehaucht mit südamerikanischem Flair. Im besten Sinne professionell.
Akustik Gitarre
…und dazwischen immer wieder Volker Schäfer mit den schmeichelnden Gitarrenklängen: Mit kunstvollen akrobatischen Griffen führt er die Hörer in Versuchung, in Versuchung zu glauben, die Welt bestünde nur aus solchen Harmonien….
Pfälzischer Merkur
…Volker Schäfer, der in der Kurstadt auch schon als Solist von sich Reden machte, beherrschte das Spiel auf der Gitarre in virtuoser Weise. Mal nur begleitend, dann wieder betont, stets jedoch poetisch….
Wildbader Tagblatt
…mehr hätten sich vermutlich viele von Volker Schäfer gewünscht, der den Auftakt bestritt mit seinem traumhaften Spiel auf der akustischen Gitarre- losgelöst von allen Stilbeschwernissen
BNN Elchesheim-Illingen
…mit seiner Gitarre verstand er es meisterhaft, die Lesung mit leisen Tönen lautmalerisch zu unterlegen. Schäfers einfühlsames Spiel bereicherte die Literatur um eine musikalische Dimension, wodurch reizvolle Synergien entstanden.
Badisches Tagblatt
Nicht das unberechenbare des Jazzes, sondern die Nachdenklichkeit der Saitenfinessen war das bestimmende Element des Abends, der die Frage “was Sie schon immer über die Gitarre wissen wollten“ hinlänglich beantwortete.
Ettlinger Amtsblatt
Ein Gitarrenspieler in Jeans und Jackett sitzt auf der Bühne (Osterfeldtheater) und versetzt den voll besetzten Saal mit wunderschöner Gitarrenmusik in eine kleine Bar in Brasilien oder Südspanien.
Pforzheimer Kurier
Zwischen den komödiantischen Monologen und Szenen erlebten die Zuhörer meditative Gitarrenmusik in einzigartiger Feinheit. Der Gitarrist Volker Schäfer War ein Meister seines Instrumentes und entlockte ihr durch seine Streicheleinheiten allerfeinste Klänge.
Forster Rundschau
V.S. Ensemble
17.11.2009 Ellmendinger Kultur Nachrichten
Ellmendinger Kelterkonzerte. Volker Schäfer und sein Weltmusik Ensemble gastierten in der Ellmendinger Volksbank. Man muss nicht unbedingt nach Brasilien fliegen, um ein wirksames Gegenmittel gegen den „November Blues“ zu finden, an dem manche Zeitgenossen besonders an dunklen nasskalten Vorwinter – Abenden leiden. Es reichte am vergangenen Samstag voll und ganz, in der Region zu bleiben und ein Konzert des Ettlinger Gitarrenvirtuosen Volker Schäfer mit seinem „Weltmusik Ensemble“ in der Ellmendinger Volksbank zu besuchen.
Dort heizte er mit seiner Sängerin und seinen Mannen dem zahlreichen Publikum gewaltig ein, das zum Ende des Konzertes erst nach drei vehement verlangten Zugaben den Saal verließ.
Der Begriff „Weltmusik“, der meist etwas unklar für Musik nicht europäischen Ursprunges verwendet wird, wurde hier speziell durch heiße Bossa Nova Rhythmen definiert, eine Musik, die vor 50 Jahren in Brasilien aus der Verknüpfung von Samba mit jazzigen Rhythmen entstand.
Bekannte „Ohrwürmer“ aus den frühen sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, wie z.B. „Das Girl von Ipanema“ und „Desafinado“, beide von Antonio Carlos Jobim, einem der maßgeblichen „Erfinder“ des Bossa Nova, durften dabei genauso wenig fehlen, wie Stücke mit andalusischem Flamenco – Einfluss.
Aber auch die gekonnte Verknüpfung zwischen indischer Folklore und Latino – Jazz in einem der Stücke wurden begeistert vom Publikum aufgenommen.
Zu den Künstlern: Volker Schäfer, ein virtuoser Künstler auf der Akustik – Gitarre, verstand es, sowohl mit seinen ruhigen, meditativen Solostücken, als auch im Ensemble mit feurigen Sets, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Absolut hörens- und sehenswert war auch die Sängerin Argentina Modalca, eine gebürtige Rumänin, die mit ihrem gewaltigen Stimmumfang, von glasklarer Brillanz bis hin zu rauchigen, ruhigen Tonfolgen, auch die Aficionados der Samba und des Bossa Nova in Rio begeistern würde.
Beeindruckend auch Georg Torz mit seiner Querflöte und der sparsam eingesetzten elektronischen Flöte. Sein Spiel war absolut professionell, egal ob jazzig solo oder dominant im Zusammenspiel mit der Gruppe.
Erwähnt werden müssen auch Wolfgang Franz an der Bass-Gitarre und Steffen Liede am Schlagzeug, beide eher im Hintergrund agierend aber den schwungvollen Klang und den Rhythmus des Ensembles gekonnt und mühelos vervollständigend.
Das Volker Schäfer Ensemble wiederum füllt die Zwischenräume mit technisch ausgereiften Arrangements, die zwischen Gitarrenjazz und lateinamerikanischer Volksmusik angesiedelt sind. Die Instrumentierung ist erstaunlicherweise mehr als ausreichend, um einen dichtgewebten Klangteppich entstehen zu lassen.
Amtsblatt der Stadt Linkenheim-Hochstetten
In südamerikanischen Sphären
Gitarrist Volker Schäfer und Ensemble im evangelischen Gemeindesaal Rüppurr
Volker Schäfer ist kein großer Redner. Ein Mikrofon will er nicht benutzen, auch wenn er aus den hinteren Reihen gebeten wird, etwas lauter zu sprechen. Der bescheidene Akustik-Gitarrist und Gründer des Musikstudio 89 aus Ettlingen spielt lieber seine meditativ-klassischen Vorspiele und Soli.
Das Wichtigste an diesem Abend ist ihm eben seine Musik:“ Volker Schäfer und sein Weltmusikensemble“ – von Piazolla bis Baden Powell“, so wurde er im Faltblatt zum evangelischen Kirchenmusikwochenende „Klingende Kirche“ angekündigt. Dabei ist „Weltmusik“ ein recht schwammiger Begriff, der immer dann verwendet wird, wenn Musik nicht europäischen Ursprungs ist. „Brazil Jazz“ oder „atmosphärische Latin-Klänge“ wäre in diesem Fall die präzisere Umschreibung. „Mein Ziel ist es Atmosphäre zu schaffen. Besonders wichtig ist es, dass der Musik Raum gelassen wird“, beschreibt Schäfer seine Vorstellung.
Neben der klassischen Gitarre bilden E-Bass, ein Minimal-Schlagzeug mit diversen Perkussionsinstrumenten, Flöte und Gesang an diesem Abend Schäfers Ensemble – von Profikollegen, die sich gut auf die vorgegebene ruhige Stimmung einlassen, die Zeichen ihres „Chefs“ verstehen und umsetzen können. Es dauert aber ein bisschen, bis sie sich entspannen und somit der typische Bossa-Groove stimmig ist. Klassiker wie „Manha De Carneval“, „The Girl from Ipanema“ oder „Samba de una Nota so“ dürfen in einem solchen Programm nicht fehlen, sind aber eher Signalstücke, denn eine südamerikanische Grundstimmung gelingt auch ohne diese Gassenhauer.
Georg Torz bedient Querflöte und einen sogenannten Midi-Blaswandler (eine elektronische Flöte) und zeigt die Wandlungsfähigkeit dieser Instrumente von 70 Jahre filmmusik-Atmosphäre bis zur jazzigen Solostimme. Wolfgang Franz am Bass lässt sich mühelos und in jedem Tempo auf jede vorgegebene Passage ein und Steffen Liede am Schlagzeug ist die verlässliche Rhythmusmaschine, die nie zu laut den Bossa-Nova Klängen den richtigen Pepp gibt. Im zweiten Teil des Abends zaubert das Ehepaar zaubert Wilke Lahmann und Naila Alvarenga am Piano mit Bearbeitungen unbekannteren Werke brasilianischer Komponisten eine klassische Nachtmusik-Atmosphäre, die das sehr gemischte Publikum kurzzeitig in eine andere Sphäre trägt, bevor die Band erneut zu ihren Instrumenten greift und jetzt mit der Musik zu fließen scheint.
Der Gesang rundet den Abend ab: Zusammen mit der gebürtigen Rumänin Argentina Modalca und der brasilianischen Sängerin, Gitarristin und Komponistin Ignez Carvalho wird eine lateinamerikanische Sommernachtsatmosphäre erzeugt, die nicht nur Europäern von Jung bis Alt, sondern auch den brasilianischen Zuschauern gefällt. Anneke Brüning
B.N.N. Ausgabe Nr.158
Solo Time (Volker Schäfer Solo)
Ganz versunken und mit enormem Einfühlungsvermögen brachte er die Saiten zum Schwingen. Er entführte in eine andere musikalische Welt. Manchmal glaubte man, bei den musikalischen Exkursionen zwei Gitarrenspieler gleichzeitig zu hören. Musik wurde zur, als Schäfer Eric Claptons „Wonderful Tonight“ zu Gehör brachte. Ein Höhepunkt war zudem „Yesterday“ und „Nowhere Man“ von den Beatles – einmal ganz anders.
B.N.N. Rastatt,18.2.2013
In den Zwischenpausen brillierte Gitarrist Volker Schäfer mit poetischen Eigenkompositionen. „Ich werde nie müde ihm zuzuhören“, sagt die Autorin Eva Klingler. Und damit sprach sie dem begeistert anhaltend applaudierenden Publikum mitten aus der Seele.
Uhldingen-Mühlhofen
…sanfte, meisterlich gespielte Überleitungen schuf der großartige Gitarrist Volker Schäfer….die schönste Zugabe war sicher das musikalische kleine Schlussgeschenk des Gitarristen Volker Schäfer
Kraichgau Bote, Christine Weller
Literaturtage in Ettlingen: Eine ganz andere, gleichwohl passende Magie verströmten auch die Interpretationen von Baden Powell bis Beatles, mit denen der Gitarrist Volker Schäfer weit mehr als nur den „Überbrückungsmusiker“ gab.
BNN, Thomas Zimmer
Gitarrist Volker Schäfer vermittelt Lebensgefühl von Musikkulturen
CD „Biblioteca de la Vida“ – wie Geschichten aus dem Leben
Manche Menschen glauben, es könne Akustikgitarre spielen, wer bei Lagerfeuer-Romantik mit der „Wanderklampfe“ Stücke wie „Blowing in the Wind“ mit Akkorden zu begleiten vermag. Weit gefehlt. Dann haben sie Volker Schäfer, seines Zeichens Musikstudioinhaber und Akustikgitarrist aus Ettlingen noch nicht gehört. Denn er begnügt sich nicht damit, die Saiten springen zu lassen, sondern das ganze Potenzial des Instruments zu beherrschen. Mittlerweile ist Volker Schäfer zu einer festen Größe geworden, der bei Lesungen und Vernissagen in Karlsruhe und Ettlingen für das musikalische Flair sorgt. Wer sein Arbeitszimmer betritt, dem fallen gleich die vielen Gitarren auf, die ein Stück von seiner bisherigen Lebensbiografie widerspiegeln. „Schon mit 14 Jahren“ habe sein musikalischer Werdegang begonnen, erzählt der gebürtige Ettlinger. Damals spielte er bei regionalen Bands mit. Zunehmend habe ihn jedoch die Selbstständigkeit eines Künstlers fasziniert, der mit einem solchen Instrument eine Ausstrahlung zu vermitteln, in der Lage ist. Allerdings benötige man dafür die nötige Ruhe. Er beschreibt diesen Zustand so: „Hören Sie sich die Stücke auf meinen CD an. Da ist dieses Flair spürbar – den Hang zur Philharmonik, verwoben mit den ruhigen und dennoch rhythmischen Sequenzen. “Sicher mag es zu seinen Erfolgen als Kleinkünstler beigetragen haben, dass ihn Harald Hurst als musikalischen Begleiter bei seinen Mundart-Lesungen genauso schätzt, wie der Karlsruher Folklorechor, der ihn regelmäßig einlädt. Diese Mitarbeit müsse man allerdings von seinem Hauptweg trennen dem Spiel mit Tönen und Klängen auf der Akustikgitarre. „Die akustische Gitarre entspricht gleichsam einem Lebensgefühl. Denn dabei begegnen einem die Kulturen, beispielsweise die spanischen oder brasilianischen. Ihr Lebensgefühl hat mit Stolz, Tiefgang, aber auch mit Gelassenheit zu tun.“ Davon vermisse er etwas in der Region. Mit „Leib und Seele“ sei er Musiker und Akustikgitarrist. „Da finde ich meine Balance“, erklärt Schäfer. Dieses Lebensgefühl, ja die Philosophie der akustischen Gitarrenmusik, versucht er auch im Unterricht zu vermitteln. Demzufolge ist er in Sachen Musik täglich unterwegs. Sei es als Leiter der Privatmusikschule (Musikstudio89) in Ettlingen und als Gitarrenlehrer am Heisenberg-Gymnasium, oder im Rahmen von Solodarbietungen in Konzerten und Gottesdiensten. Als Instrumentallehrer reicht ihm beispielsweise im Unterricht mit den Kindern nicht, ihnen nur Tonleitern nahezubringen. Vielmehr geht es Schäfer „um die persönliche Beziehung zu dem Stück“. Das fordere ihn, hier die „Balance zu finden zwischen Wissensvermittlung und Einfühlungsvermögen“, damit es den Schüler(innen) Spaß mache. „Seelenhüter“, so der Titel der 2008 erschienenen CD. Darauf finden sich Eigenkompositionen wie „Wolkenbilder 1“ aber auch Beatles-Hits. Die Schäfer´schen Interpretationen dazu sind schon anders, machen Spaß am Zuhören, lassen die Gedanken schweifen an Sommertage mit Ruhe. Anspieltipp: Here comes the Sun., Clair. Einen völlig anderen Rahmen bietet die im März 2010 erschienene CD „Biblioteca de la Vida“ (Bibliothek des Lebens). Erstmals wurde die Solo-Gitarren-CD als Band-Konzept entwickelt. Den Titel erklärt Volker Schäfer so: „Jedes Lied könnte ein Buch sein mit verschiedenen Geschichten des Lebens. Das liegt nun gesammelt auf der CD vor.“ Anspieltipps: Viola Violar. Samba de uma nota so. Die beiden CDs sind in allen einschlägigen Musikgeschäften erhältlich. In Karlsruhe u. a. beim Musikhaus Schlaile. Apropos Schlaile. Das Musikhaus gehört auch zu seinen Karlsruher Wurzeln. Denn hier hat er seine Lehre absolviert und war als Musikalienhändler tätig.
Bernhard Wagner, Bürgerzeitschrift für Karlsruhe
CD-Neuerscheinung: Biblioteca de la vida (2010)
CD-Besprechung
Das Gitarrenspiel ist der rote Faden
Ettlinger Musiker und Komponist Volker Schäfer präsentiert neue CD „Biblioteca de la Vida“
Von Thomas Zimmer
„Ich versuche, Stimmungen zu erzeugen, in denen die Leute nachdenken und in denen sich wohl fühlen“. So beschreibt der Ettlinger Gitarrist Volker Schäfer seine Musik, die immer auf der Suche ist nach der Balance zwischen Intellekt und Seele, Körper und Geist. Dabei spielt es keine Rolle, ob Schäfer solo arbeitet, wie zuletzt bei seinem Album „Seelenhüter“ (2008), oder jetzt wieder im Ensemble: Der rote Faden ist sein transparentes, scheinbar leichtfüßiges Gitarrenspiel, das sich durch all diese Produktionen zieht. Hat er sich bei „Seelenhüter“ vor allem der Beatles der Beatles als Vorlage für Coverversionen bedient, so stammen die Originale von knapp der Hälfte des aktuellen Albums u.a. von Egberto Gismonti, Baden Powell und Antonio Carlos Jobim. Der Rest sind Stücke aus seiner Feder. Die Covers sind Titel, mit denen ich aufgewachsen bin. Das Kriterium ist immer das gleiche: Kann ich was daraus machen? “Schäfer geht es um glaubhafte Interpretationen.“
Ich höre auch gern Musik, die mich zwar berührt, die mir aber auch das Gefühl gibt, ich kann noch was lernen dabei, als Mensch und Musiker“ Bewusst verzichtet er auf „abgenudelte“ Titel wie Girl from Ipanema. Im Konzert sei das etwas anderes, das Publikum freue sich schließlich auch darüber. “Biblioteca de la Vida“ – der Titel des Albums spiegelt die südamerikanische und spanische Musik und ihren Einfluss auf die Eigenkompositionen wider und „zeigt auch meine Zuneigung zu Büchern“. Was als reines Instrumentalensemble mit dem Bassisten Wolfgang Franz, dem Schlagzeuger Steffen Liede und dem Flötisten Georg Torz wurde erweitert durch die Sängerin Argentina Modalca, die einem Teil der Titel eine neue Dimension hinzufügt. Schäfer hat bewusst einen Instrumentaltitel an den Anfang des Albums gestellt. Eine reine Gesangsnummer wäre ihm „zu anbiedernd“ gewesen.
Ja, die Dramaturgie eines Albums, die Titelfolge, die Balance zwischen gesungenen und instrumentalen Titeln, ist ihm auch im Zeitalter der Musik Downloads eine aufwändige Herzenssache. Die Arbeitsweise im Ensemble ist eine komplett andere. Ließ er sich bei „Seelenhüter“ die Freiheit, einfach drauflos zu spielen und die beste Version zu nehmen, war dieses Mal minutiöse Vorbereitung erforderlich. “Man kann eine Bandgeschichte nicht ins Blaue angehen“. Zur Vorarbeit gehörten auch Entscheidungen wie die „Aqua De Beber“ von Antonio Carlos Jobim langsamer zu spielen:“ Wenn ich das schneller gespielt hätte, hätte es nicht zum Rest des Albums gepasst“. Aufgenommen wurde live, aber in getrennten akustischen „Kabinen“, immer mit Sichtkontakt der Musiker zueinander. Nach den Aufnahmen mit seinem bewährten Tontechniker und Produzenten Patricki Damiani wechselte Schäfer das Studio und arbeitete für den Mix mit dem bekannten Produzenten Vilko Zanki, dem Bruder von Deutsch-Soul-Ikone Edo Zanki zusammen. Der hörte die Aufnahmen, und wusste intuitiv, wohin der Gitarrist klangtechnisch wollte:“ Wenn man Feedback von Leuten bekommt, die wissen wie`s gemacht wird, das bestärkt einen“, freut sich Schäfer.
CD Seelenhüter, 2008
Beatles-Interpretationen
Der Ettlinger Gitarrist Volker Schäfer hat eine neue CD fertig
(tz.) „Die Idee habe ich schon lange mit mir rumgetragen, aber mich nicht getraut“, gesteht der Ettlinger Gitarrist Volker Schäfer. Jetzt hat er es doch getan: Diese Woche erscheint eine CD, auf der er seine Gitarrenversionen bekannter Popsongs spielt. „Die Stücke, die ich aufgenommen habe verfolgen mich seit tausend Jahren. Ich habe musikalisch da angeknüpft, wo ich angefangen habe.“ Das heißt vor allem: bei den Beatles. Sieben der dreizehn Stücke auf „Seelenhüter“, sind von den Fab Four aus Liverpool, drei davon aus der Feder von George Harrison. Dessen „While my Guitar Gently Weeps“ war auch der Ausgangspunkt der Zusammenstellung. Das hatte er schon auf Konzerten in seiner Version gespielt und war öfters lobend darauf angesprochen worden.
Ihm ging es darum, Stücke zu finden, die er glaubhaft interpretieren konnte. „Da war immer noch eine Unsicherheit, bis zu dem Moment, als ich ins Studio ging“. Einmal entschlossen, arbeitete er nach dem Prinzip „Spaß haben“. Gearbeitet hat er mit Toningeneur Patrick Damiani im Karlsruher Studio. Die Vorgehensweise war denkbar einfach. Schäfer kam jeden Mittwoch zwei Stunden und spielte einfach drauflos, Damiani nahm auf. Die jeweils beste Version kam dann auf die CD. Dass er beim Aufnehmen die Freiheit zur Improvisation genutzt hat, zeigte ihm schon ein Blick auf die Uhr: „Ich hab in der Regel drei, vier Versionen von den Stücken gespielt und es gab Unterschiede von bis zu 50 Sekunden. Patrick hat gesagt: Du spielst ja jedes Mal was anderes. Wenn ich die Stücke jetzt auf die Bühne bringen will, muss ich mir meine CD schon noch mal genau anhören“, schmunzelt er.
Schäfer hat sich die Freiheit gelassen, zu erspüren, was eine Melodie braucht und wie viel Improvisation sie verträgt, um etwas eigenes, typisch „Schäferisches“ zu werden, und trotzdem dem Original gerecht zu werden. „Bei ´The long and Windig Road´ hat es hervorragend funktioniert. Aber bei ´Yesterday´ kann man nichts machen. Das hat eine Form“, sagt Schäfer. Am wichtigsten sind dem Gitarristen die drei Georg-Harrison-Songs, nicht zuletzt auch deshalb, „weil ich mich während der Aufnahmen intensiv mit seinem Leben beschäftigt habe. Gekämpft hab` ich mit ´Something´“, da habe ich den ganzen Solo Teil, den im Original Eric Clapton spielt, durch was Eigenes ersetzt.“
Von „Here Comes The Sun“ und „Strawberry Fields Forever“ bis „Scarborough Fair“ und „You`ve got A Friend”: Schäfer hat den meisten dieser Pop-Perlen, einen manchmal erfrischenden, quicklebendigen, manchmal meditativen Geist eingehaucht, zudem hat er zwei eigenen Stücke mit den programmatischen Titeln „Wolkenbilder“ und „Geduld haben“ eingebaut, die diesen Charakter noch unterstreichen. Aber Vorsicht: mit billigen Esoterik Soundtracks hat das nichts zu tun. Freunde hätten ihn gewarnt, mit dem Titel „Seelenhüter“ könne er leicht in diese Schublade gesteckt werden, er blieb. „Ich war schon mal fast so weit, einen anderen Titel zu suchen, aber dann habe ich mir gesagt: Und wenn hundert Esoterik-CDs so heißen, was soll`s!“
B.N.N. 12. August 2008
Der Ettlinger Gitarrist spielt seine Gitarrenversionen bekannter Popsongs. Sieben der dreizehn Stücke auf „Seelenhüter“ sind von den Fab Four aus Liverpool. Schäfer lässt sich die Freiheit, zu erspüren, was eine Melodie braucht und wie viel Improvisation sie verträgt, um etwas Eigenes, typisch „Schäferisches“ zu werden, und trotzdem dem Original gerecht zu werden. Von „Here Comes The Sun“ und „Strawberry Fields Forever“ bis „Scarborough Faur“ und „You`ve Got A Friend“: Den meisten dieser Popperlen haucht er einen manchmal erfrischenden, quicklebendigen, manchmal meditativen Geist ein. “While My Guitar Gently Weeps“ klingt gar, als würde er ab und an innehalten, um die Resonanz des bisher gespielten aufzunehmen und weiterzuspinnen. Zudem hat er zwei eigenen Stücke mit den programmatischen Titeln „Wolkenbilder“ und „Geduld haben“ eingebaut, die diesen Charakter noch unterstreichen. Nicht vom Titel irritieren lassen: Mit billigen Esoterik Soundtracks hat das nichts zu tun. Gar nichts. T.Z.
Der Kurier, 22. August 2008
„Am besten gefällt mir deine Eigenkomposition „Geduld haben“ weil sie das Thema so wunderbar in Musik umsetzt. Da laufen im Kopf Bilder von heiterer Ruhe ab, die bei jedem verschieden sein mögen. Man wird gelassen und südlich gestimmt. Also danke ich Dir auch für meine gute Stimmung“.
Harald Hurst, Schriftsteller
CD „Was soll uns die Liebe?“
Volker Schäfer & Ensemble LesArt • Lyrik
Texte von Erich Fried & Thommie Bayer
Vertonung für das gleichnamige Bühnenprogramm
Begeistert von Erich Fried
Volker Schäfer: Neue CD mit der Gruppe LesArt
„Erich Fried habe ich in den 80er Jahren einmal live gesehen, das hat mich total umgehauen und hat mir den Weg zur Lyrik geebnet“, sagt Volker Schäfer. Den Ettlinger Gitarristen hat der 1988 verstorbene Lyriker, der sowohl für seine politischen Gedichte als auch für seine Liebeslyrik bekannt wurde, nicht mehr losgelassen. Jetzt ist aus Schäfers Begeisterung für Fried eine CD mit dem Ensemble LesArt geworden. “Was soll uns die Liebe“ vereint gelesene und gesungene Fried Texte mit drei dazu passenden Texten des Romanciers Thommie Bayer. „Der rote Faden ist das beide über Beziehungen zeitlos, voller Gefühl und mit nachvollziehbaren Worten schreiben“, erklärt Schäfer die nicht unbedingt naheliegende Kombination. Der Musiker ist überzeugt, dass Fried weder vergessen, unzeitgemäß oder gar ein Spezialthema für Alt-Achtundsechziger ist: “Es gibt Leute zwischen 25 und 40, die kennen ihn“. Zusammen mit Ingrid Köhler und Wolfgang Seitz, den beiden Sprechstimmen des Ensembles LesArt, und den Gesangsstimmen Argentina Modalca und Nicolas Sturm hat Schäfer das ehrgeizige Projekt umgesetzt. Es sollte nicht einfach eine abwechselnde Folge von Musik und Wort sein. In Schäfers Arrangements sind gesprochene und gesungene Textabschnitte in die Musik integriert. Kontraste klingen gleichermaßen gewollt wie gelungen: Die beruhigende, einem leisen Fluss gleiche Bewegung der Gitarrenmelodie trägt die klaren Worte des Dichters etwa in “Die Liebe und wir“: „Welche Hilfe hat uns die Liebe gebracht gegen die Arbeitslosigkeit, gegen Hitler, gegen den letzten Krieg…“, Schäfers Gitarre wird dabei einfühlsam von Bassist Dieter Schult und Pianist Wilke Lahmann unterstützt. „Der Text war mir die Inspiration für die Melodie, und ich habe dieses Mal fast alles am Klavier erarbeitet.“
„Ich wollte es richtig machen“, sagt Schäfer, der sich ein halbes Jahr intensiv mit dem Konzept befasste, und danach erst einmal Überzeugungsarbeit bei seinen Partnern leistete. Damit die Stimmung so umgesetzt werden konnte, wie es der Musiker in seinem Kopf hörte, spielte das komplette Ensemble im Studio alles live ein. Konkret konnte das Regieanweisungen wie diese bedeuten: “Bei Takt soundsoviel muss der Sprecher einsetzen, dann kommt der Spannungsbogen auf den Dominant-Sept Akkord. „Die heute ungewöhnliche Vorgehensweise brachte denn auch ein Produkt hervor, dem sowohl Konzentration als auch emotionale Anteilnahme der Beteiligten anzuhören sind. “Leute, die es jetzt schon gehört haben, sind begeistert, wie gut Musik und Sprache integriert sind“, freut sich Volker Schäfer.
B.N.N. Thomas Zimmer
Volker Schäfer
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